Förderung der Sehentwicklung
Neben dem Hör-, Geschmacks-, und Tastsinn ermöglicht das Sehen uns „ein Bild zu machen“ von der Welt. Diese Wahrnehmungen bilden die Grundlage für unser Lernen.
Die Qualität des Bildes ist von unserer erbrachten Sehleistung abhängig.
Gesunde, leistungsfähige Augen sind wichtige Bestandteile der frühesten Lern- und Lebenserfahrung.
Das Erlernen des Lesens z.B. erfordert die Zuordnung der Buchstaben nach Form und Klang. In den entsprechenden Hirnregionen wird dafür ein komplexes Muster angelegt und verschaltet, auf das zurückgegriffen werden kann.
Ist das auftreffende Bild verwaschen und unruhig, wird es auch als solches gespeichert. Das Wiedererkennen und Zuordnen wird zeit- und energieaufwändig, es kommt zu Übertragungsfehlern.
Jede Sekunde vollführen unsere Augen etwa 3 bis 5 Blicksprünge ( Sakkaden). Dabei werden die einzelnen Fixationen (Anblicken eines Objektes) miteinander so verbunden, dass in unserem Gehirn ein stabiles Gesamtbild konstruiert werden kann. Dazu müssen eine Reihe von visuellen Funktionen der Augen und des Gehirns störungsfrei miteinander koordiniert werden.
Aus verschiedenen, zum Teil noch unerforschten Gründen, können dabei Schwierigkeiten auftreten.
Forschung auf dem Gebiet der Blicksteuerung von z.B. Prof. Dr. Fischer (Professor für Neurobiophysik an der Universität Freiburg), und z.B. die Ergebnisse, im Rahmen einer Diplomarbeit von M. Friedrich - Fachhochschule für Augenoptik in Jena (Verbesserung visueller Probleme bei Schulkindern durch Visualtraining) zeigen, dass dem Gehirn beim Lernen des richtigen Sehens auf die Sprünge geholfen werden kann.
Durch ein individuell abgestimmtes Seh-Training lässt sich das gestörte System zwischen Nerven, Muskeln und brechenden Medien wieder besser koordinieren oder normalisieren. Sehprobleme, die durch kompensationsbedingtes visuelles Fehlverhalten oder durch Fehlentwicklung entstanden sind, werden so minimiert, und die visuelle Leistungsfähigkeit gesteigert.
Einsetzen der kognitiven und binokularen Sehfunktionen (Tabelle nach DE DECKER, 1995)
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